Anlass waren die Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum des Müttergenesungswerks (MGW), die 2020 aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurden. Im Mittelpunkt des Jubiläumsempfangs stand die 70 Jahre andauernde erfolgreiche Arbeit des Müttergenesungswerks.
Müttergenesungswerk wird gebraucht
Rund 30 Vertreter*innen der Kliniken und Beratungsstellen, Organisator*innen der Haus- und Straßensammlung, Mitglieder des Kuratoriums und der Geschäftsstelle des Müttergenesungswerks folgten der Einladung der Schirmherrin Elke Büdenbender. Pandemiebedingt musste der Empfang im kleineren Rahmen stattfinden. Die Erfolge des Müttergenesungswerks sind dagegen alles andere als klein.
In ihrer Rede wertschätzt die Schirmherrin den engagierten Einsatz des Müttergenesungswerks sowie der über 70 Kliniken und mehr als 1.000 Beratungsstellen im MGW-Verbund ausdrücklich: "Unsere Mütter und unsere Väter brauchen die Kurmaßnahmen - jetzt vielleicht mehr denn je," führt Büdenbender aus. "Deshalb ist die Arbeit des Müttergenesungswerks auch nach 71 Jahren noch genauso wichtig."
70 Jahre Erfolgsgeschichte
Die Möglichkeit einer Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme für Mütter, Väter und auch Pflegende in einer der vom MGW anerkannten Kliniken ist von gesellschaftlicher Relevanz. Über 70 Kliniken im MGW-Verbund bieten heute gendersensible Kurmaßnahmen an. Diese beruhen auf einem ganzheitlichen Behandlungskonzept, der ‚Therapeutischen Kette‘, die die vorbereitende Beratung, stationäre Vorsorge oder Rehabilitation sowie Angebote der Nachsorge umfassen. Der Effekt dieses integrierten Systems ist wissenschaftlich erwiesen. Den Grundstein hierfür legte Elly Heuss-Knapp,
Gründerin des Müttergenesungswerks und Frau des ersten Bundespräsidenten, am 31.Januar 1950. Schon früh erkannte Heuss-Knapp die Not der Mütter und den Bedarf für Müttergenesung. Es gelang ihr, die Frauenorganisationen der fünf großen Wohlfahrtsverbände unter dem Dach der gemeinnützigen Stiftung zusammenzuführen - AWO, Parität, DRK, EVA und KAG. Ziel der Stiftung war und ist es, Kuren für Mütter zu ermöglichen, in der Öffentlichkeit für das Thema Müttergesundheit zu sensibilisieren und für bessere Rahmenbedingungen einzutreten. In über 70 Jahren hat das Müttergenesungswerk viel erreicht. Der Weg dorthin war oftmals steinig. Es dauerte Jahrzehnte, bis der Anspruch auf eine Kur für Mütter und Väter als Pflichtleistung im Katalog der Krankenkassen mit Regelfinanzierung gesetzlich verankert wurde. Ein Meilenstein, der auf die unermüdliche politische Arbeit des Müttergenesungswerks zurückzuführen ist. "Das Müttergenesungswerk ist wahrhaftig eine Erfolgsgeschichte. Weltweit gibt es keine zweite Organisation, die sich in dieser Weise für die Gesundheit von Müttern und mittlerweile auch Vätern und pflegenden Angehörigen einsetzt," hebt Kuratoriumsvorsitzende Svenja Stadler hervor.
Dies alles tut das Müttergenesungswerk als Spendenorganisation, die nur dank vieler engagierter und großzügiger Unterstützer*innen und Spender*innen bis heute diese erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann. In der Corona-Pandemie litt diese Arbeit - die Spendeneinnahmen brachen ein und die Kliniken im Müttergenesungswerk sind in existenzielle Not geraten. Elke Büdenbender bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die MGW-Kampagne #gemeinsamstark, als sie dazu aufruft: "Wir müssen jetzt #gemeinsamstark sein! Und das heißt auch: Wir müssen uns gemeinsam stark machen für die Stiftung, die sich seit 71 Jahren verlässlich für unsere Mütter und damit unsere Familien einsetzt."