Filiz Polat auf Sommertour in der Fachklinik
Der einstündige Besuch der Politikerin führte durch die verschiedenen Abteilungen der Klinik und ermöglichte spannende Einblicke in die tägliche Herausforderungen und Erfolge der Einrichtung. Die Bundestagsabgeordnete war auf Einladung von Franz Loth, ehemaliger Caritasdirektor und engagiertes Gremienmitglied, auf die beliebte Nordseeinsel gekommen, um sich dort einen Eindruck vom Angebot der Mutter/Vater-Kind-Fachklinik zumachen.
Beim Rundgang sprach die gebürtige Bramscherin mit den Leiterinnen der Hauswirtschaft, Stefanie Extra, des Pädagogischen Bereiches, Alina Zimmermann, der Koordinatorin für den therapeutischen Bereich Ann-Katrin Schneider sowie Silvia Selinger-Hugen, Geschäftsführerin der Caritas Gesundheitszentren auf Norderney und Borkum.
Die Gesprächspartnerinnen betonten, dass die Unterstützung von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen als wichtige Gesundheitsvorsorge anerkannt werden sollte.
Die Kassen drängen Fachkliniken wie Thomas Morus immer mehr aus dem Bereich der Medizinischen Rehabilitation für Mütter und Väter, wie sie in §41 SGB V festgehalten ist., da die meisten Patient*innen als Vorsorge zugewiesen werden. Die Beeinträchtigung der Gesundheit durch die Erschöpfung im Kontext der Familie zeigt jedoch ein anderes Bild in den Kliniken. "Es ist einfach nicht wahr, dass Mütter, Väter und Pflegende Angehörige so gesund sind, dass die Behandlung und Begleitung mit einer Vorsorge nach §24 SGB V für den Großteil der Patient*innen ausreichend ist", erläuterte Silvia Selinger-Hugen der Politikerin. Auch der Begriff der Kur ist nicht eindeutig und vermischt die Bedarfe.
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war die mangelnde Finanzierung für Beratungen vor und nach stationären Klinikaufenthalten. Etwa die Hälfte der 100 beratenden Patienten wird auf einen Klinikaufenthalt vorbereitet, während die andere Hälfte andere Unterstützungen erhält. Nachsorgemaßnahmen helfen, die Ergebnisse der Behandlung zu sichern und verbinden die Patienten mit lokalen Netzwerken, was die Wirksamkeit der Maßnahmen erhöht. Zusätzlich wurden die Integration von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund und mögliche Fördermittel für energetische Maßnahmen besprochen.
Ein kritischer Diskussionspunkt war die derzeitige finanzielle und regulatorische Landschaft, die die Klinik zunehmend unter Druck setzt. Die Klinikmitarbeiter teilten ihre Sorgen über die unzureichende Anerkennung und Finanzierung, die es schwierig macht, umfassende Betreuung zu gewährleisten. Darüber hinaus war die Gewinnung und die Einbindung von Arbeitskräften, insbesondere mit Migrationshintergrund Thema. Auch über energetische Förderungen und Bauförderungen über das Müttergenesungswerk wurde haben sich die Politikerin und die Fachkräfte ausgetauscht.