"He! – So sagt man hier auf Norderney. Auf der Insel haben wir schon vieles gelernt, so zum Beispiel auch die Begrüßung. Wir stellen uns zum Anfang erst einmal kurz vor.
Wir heißen Lea und Esther, wir sind beide 19 Jahre jung und machen unser Freiwilliges Soziales Jahr auf der Insel Norderney in der Kinderinsel von dem Caritas Gesundheitszentrum der "Fachklinik Thomas Morus".
Wie wir darauf gekommen sind? Weg vom Schulstress und ab auf die Insel in das Arbeitsgeschehen! Endlich mal Arbeiten und nicht nur zwei Wochen für ein Schulpraktikum. Ein ganzes Jahr auf einer Insel leben und arbeiten, ohne am Anfang jemanden zu kennen.
Naja was sollen wir sagen? Es hat sich sowas von gelohnt, wir beide haben uns hier auch kennen gelernt und verstehen uns super! In der Einsatzstelle betreuen wir die Kinder in verschiedenen Altersgruppen (3 bis 12 Jahre), während deren Väter bzw. Mütter Vorsorge- und Rehamaßnahmen haben oder einfach Zeit für sich brauchen. Unser Arbeitsfeld ist sehr vielseitig, da wir die Kinder in verschiedenen Lebenslagen in diesen drei Wochen kennenlernen und auch miterleben dürfen. Wir arbeiten hier vor allem unterstützend, indem wir beispielsweise den Tagesablauf der Gruppe mit den Fachkräften gemeinsam planen, aber auch die Möglichkeit haben, Aufgaben selbstständig zu erledigen. So ist der tägliche Frühdienst ein Teil unseres eigenständigen Arbeitens, bei dem wir morgens zehn Minuten eher als die anderen Kinderinsel Mitarbeiter kommen und schon das Frühstück der Kinder vorbereiten.
Die Arbeitskollegen aus den verschiedenen Bereichen arbeiten, unterstützen und ergänzen sich gemeinsam. Eine Besonderheit gegenüber "normalen" Kindergärten: Neben der Kinderinsel arbeiten auch viele andere Bereiche innerhalb der Klinik miteinander, so zum Beispiel die Küche, der medizinische und der psycho-soziale Bereich. Unabhängig von den Bereichen wurden wir direkt vom ersten Tag an super aufgenommen, durften immer Fragen stellen und alle hatten ein offenes Ohr. Aber das Leben auf Norderney spielt sich natürlich auch zu einem Teil außerhalb der Arbeit ab.
"Hotel Mama"? Adios! Wir leben in einer prickelnden WG circa zehn Fahrradminuten von der Fachklinik entfernt. Über das Jahr sind wir viel selbstständiger im Privatleben und auch im Haushalt geworden. Vor allem ist uns aber bewusst geworden, dass die neu gewonnenen Freiheiten die Pflichten definitiv überdecken. Jedoch haben wir uns nicht nur im Privatleben orientieren können, sondern auch beruflich.
Ein Jahr konnten wir die tägliche Arbeit mit Kindern erproben und so herausfinden, ob wir uns dies auch für die Zukunft vorstellen können. Alles in Allem war es eine Zeit, die wir nicht missen wollen, aber sehr vermissen werden. Nicht nur die Zeit in unserer absolut coolen WG, sondern auch die intensive Zeit mit den Kindern, den Luxus am Strand arbeiten zu können, die vielen Menschen, Arbeitskollegen und Freunde, denen wir begegnet sind, und natürlich auch die Insel Norderney.
Die beste Entscheidung, die wir nach der Schule hätten machen können, und definitiv eines der besten Jahre unseres Lebens!